Menschen nicht kritisieren – eine Grundlage zwischenmenschlicher Beziehungen.
Jeder kennt das Gefühl, kritisiert oder gar verurteilt zu werden. Als Kritisierter begibst Du Dich in die Opferrolle und versuchst Dich zu rechtfertigen. Diese Position greift das Selbstwertgefühl an und tut Deiner Psyche nicht gut. Willst Du selbst nicht verurteilt werden, solltest Du andere Menschen nicht kritisieren.

Warum sich falsch ausgedrückte Kritik negativ auf das seelische Gleichgewicht auswirkt?

Bereits in der Kindheit lernst Du, dass Du andere Menschen so behandeln sollst, wie Du selbst behandelt werden möchtest. Kritisierst und verurteilst Du (schlimmstenfalls noch zu Unrecht und unüberlegt), musst Du damit rechnen, dass es Dir genauso ergehen wird. Ungünstig ausgedrückte Kritik demotiviert und führt zum Verlust der Kommunikation auf Augenhöhe. Dein Gegenüber fühlt sich gekränkt und auch Dir geht es nicht gut, weil Du Dich ärgerst und nicht selten einen handfesten Streit anzettelst. Eine schlecht ausgeführte Kritik führt Dich nicht ans gewünschte Ziel, sondern sie zerstört das Vertrauen und erzeugt Stress, schlechte Gefühle und Unwohlsein. Du kannst Deine innere Mitte nicht finden und glückliche zwischenmenschliche Beziehungen aufbauen, in dem Du das Gleichgewicht zerstörst.
Falls du dennoch eine Kritik äußern möchtest tue dies mit Bedacht. Sowohl du als auch dein Gesprächspartner werden maximal davon profitieren, wenn du das Ganze mit etwas Fingerspitzengefühl ausführst. Hierfür gibt es mehrere Methode in der Kommunikationspsychologie. So kannst du z. B. deine negative Kritik in einem sog. „Sandwich“ verpacken. Konkret stellst du positive Aspekte vor und nach deine Kritik.
Ein Beispiel: Stelle dir vor, dass dir die Fotos von deinem Stand auf der Messe vom Fotograf nicht gefällt, da es zu wenig belichtet wurde. Um einen „Sandwich“-Kritik auszuüben könntest du die Nachricht wie folgt verpacken:
„Vielen Dank für deinen Einsatz auf der Messe. Wir sind begeistert von deinem Einsatz. Die Fotos von unserem Stand sind schön und wären perfekt, wenn du Sie in der Nachbearbeitung aufhellen könntest. Aktuell wirken sie etwas zu dunkel. Die Szene konntest du übrigens perfekt einfangen. Die Marketing-Managerin freut sich jetzt schon auf das Endergebnis“.
Achte im Beispiel oben darauf, wie die Kritik von vor- und nachgestellten positiven Eindruck umhüllt wird. Zusätzlich wird komplett auf das Wort „auch“ verzichtet. Viele Sätze lassen sich nämlich alternativ mit einem „und“ formulieren. Mit diesen zwei simplen Methoden konnten wir in vielen Situation mit einem deutlichen Mehrgewinn heraus gehen. Die Zusammenarbeit und der Dialog bleibt damit stets auf einem Augenhöhe.
Anerkennung motiviert und fördert den Ehrgeiz

Sicherlich kannst Du nicht jeden Frust sprichwörtlich schlucken. Doch wenn Du Dein Ziel erreichen und Dein Gegenüber zu einer Handlung motivieren willst, solltest Du Wünsche wecken. Das funktioniert am besten mit einem positiven Feedback und mit der Anerkennung, die das Fundament stabiler zwischenmenschlicher Beziehungen ist. Ein essenzieller Punkt beim loben und anerkennen ist die Ehrlichkeit. Perspektivisch ist übertriebene Schmeichelei ebenso kontraproduktiv wie die Kritik, die den Ehrgeiz und die Freude im Keim erstickt. Wenn Du umdenkst und Menschen nicht kritisieren, sondern sie von einer Sache überzeugen willst, solltest Du ehrliche Anerkennung und Respekt zeigen.
Die umgelenkte Psychologie – Begehrlichkeiten wecken und Lösungen zeigen

Es gibt zwei Wege, von denen Dich nur einer ans ersehnte Ziel führt. Kritisierst Du ungehemmt und unbedacht, endet das Gespräch oftmals im Streit. Dabei ist es unerheblich, ob Du im Recht bist oder nicht. Denn der Kritisierte wird sich immer zurückziehen und in die Defensive gehen. Dein kurzer Moment der Selbstsicherheit geht zu Lasten Deiner Beliebtheit. Es ist ganz einfach, Deinen Mitmenschen eine eigene Idee so darzulegen, dass sie Deine Gedanken als eigenen Wunsch betrachten. Willst Du einen Menschen beeinflussen und Deinen Willen bekommen, hast Du nur eine Möglichkeit: Wecke positive Gefühle in ihm und überzeuge ihn mit Anerkennung von Deiner Sache. Versetze Dich in Dein Gegenüber und finde heraus, wie er oder sie Dich positiv beeinflussen könnten. Ehrliche Anerkennung würde Dir auch gefallen und Du kannst sicher sein, dass sie Berge versetzt.
Begegne Deinen Mitmenschen auf Augenhöhe

Beliebte Menschen sind glücklich, da sie von Ihren Mitmenschen geschätzt werden und gerne gesehene Gäste sind. Um diesen Status zu erreichen, brauchst Du nur eines zu tun: Du solltest andere Menschen nicht unbedacht kritisieren. Die umgekehrte Herangehensweise ist eine wirkungsvolle Taktik, die positive Gefühle bei Dir und bei Deinem Gegenüber auslöst. Durch ein konstruktives Feedback fühlt sich niemand angegriffen und verletzt. Für Dich selbst ergeben sich ebenfalls eine ganze Reihe an Vorteilen, mit denen Du gar nicht gerechnet hättest. Ärgerst Du Dich nicht, gelangst Du zu einer neuen Ausgeglichenheit und wirst schnell feststellen, dass Du selbst viel positiver gestimmt bist. Es dauert nicht lange, bis man Dich immer häufiger um Rat fragt und Deine Strategie zur Problemlösung schätzt. In harmonischen Paarbeziehungen und Freundschaften bleibt die Kritik außen vor.
Fazit: Wo ein positiver Gedanke ist, bleibt kein Platz für Negatives
Konntest Du Dich jemals über etwas ärgern, wenn Du bester Stimmung und rundum glücklich warst? Das funktioniert nicht, da die positive Grundstimmung keinen negativen Gedanken zulässt. Wie Du Dich stellst, ist also grundlegend dafür verantwortlich, wie Du Dich fühlst und wie es Deinem Gegenüber im Gespräch ergeht. Um Deine Wünsche, Deine Ideen und Deine Einstellung zu verschiedenen Dingen im Leben mit einem Mitmenschen zu teilen, brauchst Du Dich nur positiv einzustellen. Du solltest Menschen nicht kritisieren, sondern sie mit einem Feedback dazu bringen, sich in Deiner Nähe wohlzufühlen und Dir zu vertrauen.