
Die Begriffe Selbstständiger und Unternehmer werden noch immer gern gleich gesetzt oder in einem Satz verpackt. So ist die Aussage „Ich arbeite selbstständig in meinem eigenen Unternehmen.“ eine vielbekannte.
Doch besieht man sich die Selbstständigkeit und das Unternehmertum genauer, wird ein enormer Unterschied klar, der im Folgenden näher beleuchtet werden soll.
Unternehmer oder Selbstständiger, was willst Du sein?
Der gemeinsame Nenner – Selbstbestimmung

Warum hast Du Dich dazu entschieden, Dein eigener Chef sein zu wollen? Mit Sicherheit ist ein Grund dafür die Selbstbestimmung und Deine persönliche Freiheit. Du möchtest Deinen Arbeitsalltag selbstbestimmt gestalten und Dein Pensum entsprechend planen und einteilen. Genau dieses Ziel, treibt sowohl Selbstständige als auch Unternehmer dazu an, sich vom Angestelltendasein zu lösen und selbst etwas auf die Beine stellen zu wollen.
Der entscheidende Unterschied

Nun wäre der gemeinsame Nenner geklärt. Doch welchen Unterschied bringt es mit sich, ob Du Dich selbstständig oder als Unternehmer siehst?
Zunächst lässt sich diese Frage nicht darüber klären, wie deine Selbstständigkeit genau aussieht. Es ist also ganz gleich, ob Du als Freelancer ein Ein-Person-Business betreibst oder einen eigenen Betrieb mit mehreren Mitarbeitern inne hast. Es ist sogar ein Fakt, dass die meisten Inhaber/innen kleiner und mittlerer Unternehmer in Deutschland einfach Selbstständige sind.
Doch warum ist dem so?
Nun, Selbstständige starten mit einer Kombination aus Ausbildung oder bestimmter Fachexpertise mit dem Wunsch nach Selbstbestimmung ins eigene Business. Hier kann angebracht werden, dass auch ein Unternehmer über entsprechendes Wissen, Expertise und den Streben nach selbstbestimmten Leben ausgestattet sein muss. Dies ist auch richtig, jedoch agiert ein Unternehmer in seinem Denken und Handeln anders, um sich das glückliche und erfüllte Leben zu ermöglichen, wonach er strebt.
Den große Unterschied macht die eigene Perspektive auf Dein eigenes Business. Wenn Du es Dir als kleines System vorstellst, ist es Deine Wahl, ob Du selbst ein Zahnrad in seinem Inneren bist oder derjenige, das System von Außen kreativ verändert und zu neuen Höhen antreibt.
So sind Selbstständige in ihrer Firma fester Teil, der spezifische Arbeiten verrichtet oder kundenfreundliche Produkte erschafft. Sie lieben es, ihre Facharbeit und Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und streben dabei nach immer mehr fachspezifischem Wissen.
Unternehmer hingegen sind oftmals Erschaffer. Statt sich in ihrem Expertenwissen zu verbeißen und dieses nach starren Mustern anzuwenden, sehen sie die Welt aus der Sicht eines Anfängers. Genau diese veränderte Perspektive schafft neue Möglichkeiten, Ideen und Potentiale für Weiterentwicklungen.
Nach diesem Einblick in die Unterscheidung selbstständig oder unternehmerisch kannst Du nun frei wählen, zu welcher Sparte Du Dich zählen möchtest.
Im Folgenden die Vor- und Nachteile in einem Vergleich, die Dir dabei helfen können, Dich, wenn Du es möchtest, neu zu orioentieren und zu überdenken, wer und was Du sein möchtest.
Vorteile Selbstständige vs Unternehmer
Selbstständige:
mehr Sicherheit durch Einsatz Deiner Expertise
klare Regelung des Geschäfts und der darin enthaltenen Tätigkeiten
Spaß an der Facharbeit
durch den Expertenstatus kann viel Anerkennung und Ansehen resultieren
Du bist Dein eigener Boss
Unternehmer:
Entkopplung von Arbeitszeit und Verdienst
Einnahmen sind auch dann zu erzielen, wenn gerade nicht gearbeitet wir
durch Erschaffen eines ausgereiften Unternehmens wird der spätere Verkauf oder die Nachfolge vereinfacht
ein ausgereiftes Unternehmen ist nicht nur ein Job sondern ein Vermögenswert
Nachteile Selbstständige vs Unternehmer
Selbstständige:
Du verkaufst Lebenszeit gegen das Geld Deiner Kunden
in freier Zeit wird nichts verdient
Kundengewinnung, Rechnungserstellung, Buchhaltung. Mitarbeiterführung und weiteres können den Spaß an der Arbeit erheblich mindern
statt dem Schaffen einer eigenen Firma wird nur ein eigener Job geschaffen
Unternehmer:
neues Terrain verschafft Unsicherheiten und Ängste
durch immer wieder neue Tätigkeiten muss auch immer wieder neues Wissen dazu erworben werden
die Fachkenntnisse treten in den Hintergrund
kontinuierliche persönliche Weiterentwicklung
Fazit
Wenn Du Dich fragst, was Du bist, was ist Deine Antwort? Bist du Selbstständige/r, der/die sich seinen eigenen Job erschaffen hat und es liebt, sein/ihr Fachwissen anzuwenden und dafür anerkannt zu werden? Oder bist Du eher ein Unternehmer, der sich in neue Wagnisse und Blickwinkel stürzt und dabei nicht davor zurückschreckt, Unsicherheiten durch Lernen und Ausprobieren zu beheben?
Wie auch immer Du die Frage beantwortest, soll eins ganz klar sein: Du selbst hast die Wahl, ob es so bleiben soll oder ob Du etwas ändern möchtest. Denn schlussendlich steht Deine Freude, Dein Glück und Deine Vorstellung eines selbstbestimmten Lebens im Fokus.