Wir sind Zeitzeugen einer neuen und spannenden Entwicklung – die NFT, Web 3 und das Metaverse umfasst. Aber schon heute wird deutlich, dass die Anwendungsmöglichkeiten und Assets rund um NFTs quasi grenzenlos sind. Und täglich kommen neue Ideen dazu! Promis wie Paris Hilton und Johnny Depp rühren die Werbetrommel für ihre NFTs. Adidas und Disney starten damit, ihre Produkte nicht nur physisch, sondern auch in digitaler Form zu verkaufen. Der Hype um NFT aus dem Metaversum mausert sich zum seriösen Asset.

Doch bei welchen Anwendungsfällen kann man NFTs einsetzen und was können NFT überhaupt?

Was sind NFTs? Viel mehr als nur Kunst und Krypto?

Die Abkürzung NFT steht für: „Non fungible Token“, sinngemäß übersetzt bedeutet es: „nicht austauschbare Wertmarke„. Hinter all diesen leicht sperrigen Definitionen verbirgt sich ein ganz einfaches Eigentumskonstrukt. Innerhalb der Blockchain-Technik funktioniert ein NFT wie ein Eigentumsvertrag. Es handelt sich also um Einzelstücke mit einem zugeordneten Besitzer. Dieses Konzept bildet die Basis für den Handel mit den Token im Metauniversum.

Digitale Kunstwerke und Sammlerstücke aus dem Krypto-Universum sind nur ein Teil – wenn auch bislang der größte – der use cases für NFTs.

Wer in NFTs investieren möchte hat eine weitaus größere Auswahl, die digitalen Asstes können unter anderem Mitgliedschaften, Patente, Lizenzen und vieles weitere beinhalten.

NFT sind diverse digitale Güter, die auf der Blockchain niedergeschrieben sind, also einen eindeutigen Besitzer. Sie sind und funktionieren wie ein „Grundbuch“ für digitale Objekte. Die absolute Sicherheit über den Besitzer eines NFTs ist ein immenser Pluspunkt für die neue Technologie.

Milliardenumsätze auf dem NFT-Markt

Um das Thema NFT wirklich zu verstehen, muss man ein paar Zahlen kennen. Ein Rechenbeispiel: Die „Bored Apes“. Diese Sammlung des „Bored Ape Yacht Club“ (BAYC) besteht aus 10.000 digitalen Affen, ihr Volumen: 2,3 Milliarden US-Dollar! Die NFT-Marke wurde von Promis wie dem Fußballer Neymar und Rapper Eminem gekauft und gehypt und ging daraufhin durch die Decke.

Dieses Beispiel zeigt, dass bei manchen NFTs das große Geld verdient werden kann. Auf dem digitalen Markt werden täglich Millionen umgesetzt.

Beispiel 1: Patente auf NFT-Basis

Patent für Werke
Quelle: Elf-Moondance – Pixabay

Der globale Markt für Patente, das IPwe und das Unternehmen IBM starten gemeinsam damit, Patente in NFTs zu konvertieren. Als Gründe für diesen Schritt geben die beiden Firmen an, das damit Patente an Liquidität gewinnen und es auch leichter wird, damit zu handeln. Gespeichert werden die Patente auf NFT-Basis auf der Plattform von IPwe. IBM liefert die Blockchain für die Plattform.

Beispiel 2: Traditionelle Auktionshäuser

Einer der Vorreiter ist das Auktionshaus „Heritage Auctions“. Es versteigerte für 200.000 Euro das weltberühmte Smiley von Scott Fahlman als NFT. Mister Fahlman gilt als der Erfinder des digitalen Smileys.

Sotheby`s hat sogar schon eine eigene Plattform für NFT-Kunst eingerichtet. Dabei handelt es sich um einen kuratierten Marktplatz.

Ihr Konkurrent Christie`s setzt auf eine Zusammenarbeit mit dem NFT-Marketplace OpenSea, der nicht kuratiert ist.

Die erste Auktion eines NFT-Werks in Deutschland fand im Dezember 2021 statt. Porträtfotos aus dem Werk des Künstlers Gavin Evans wurden in Köln vom Auktionshaus Van Ham versteigert. Die neue Technologie steht also bei uns noch ganz am Anfang. Das ist ein Vorteil für Menschen die investieren möchten. Als „Early Adopter“ können Investoren richtig gute Gewinne erzielen.

Urbane Streetart in Berlin

Von den traditionellen Aktionshäusern geht es jetzt in eine ganz andere Richtung und Denkweise: Zu der NFT Kunstplattform METAWALLS Berlin. Aus dem „Manifest“ von METAWALLS: „Gemeinschaft ist unsere Macht. Das Metaverse ist unser Spielplatz. Blockchain ist unsere Technik. NFT ist unser Werkzeug um Werte zu kreieren“. Dieser kleine Ausschnitt aus dem Manifest zeigt das Konzept der new Art Plattform. Neben der Technik hat METAWALLS die Berliner Straßenkunst in ihrem Fokus. Sie unterstützt die Street Art Künstler in der Hauptstadt und bringt auf diesem Weg mehr an Emanzipation, Teilnahme und Autonomie in die alternative Kunstszene.

Ihre Philosophie spiegelt sich auch im Konzept der CO-NFT wider. An einem CO-NFT Kunstwerk können sich mehrere Käufer beteiligen. Die Käufer erhalten auf der Basis des ERC-1150 Standards eine Smart Vertrag, der auf der Polygon POS-Blockchain abgespeichert ist und einen lebenslang gültigen Nachweis für das Eigentum am Kunstwerk enthält. Das Originalkunstwerk, verbunden mit dem geistigen Eigentum daran verbleibt nach den Regeln der METAWALL immer beim Künstler.

Noch in der Planungsphase befindet sich das Vorhaben, die Kunstwerke in das Decentraland zu integrieren. (Decentraland ist ein Teil der virtuellen Realität, sie besteht aus fast 100.000 Parzellen virtuellen Landes. Organisiert ist Decentraland wie der Name schon sagt dezentral und wird visuell in 3D dargestellt. Die virtuellen Immobilien sind NFTs, die man mit „MANA“ kaufen kann. (MANA ist eine Kryptowährung, die auf der Blockchain von Ethereum basiert.)

Digitale wie auch reale Immobilien 

Quelle: Sandbox Game

Zugegeben, bei den realen Immobilien habe ich etwas vorgegriffen. So weit ist es dann doch noch nicht, weil in diesem Bereich viele juristischen Fragen noch völlig offen sind. Doch schätzungsweise wird es nicht mehr lange dauern, bis sich NFT auch in Sachen realer Boden und echtes Mauerwerk durchsetzen wird.

Heute schon kann man digitale Immobilien auf NFT-Basis erwerben. Dr. Teo Pham zum Beispiel ist bereits stolzer Besitzer eines Apartments im Internet.

Dr. Teo Pham ist Digitalexperte und Unternehmer. Er besitzt eine virtuelle Wohnung, die er mit NFT Kunstwerken dekoriert hat. Der aktuelle Marktwert seiner Wohnung lag zu Beginn des Februars 2022 bei 2.700 US-Dollar.

Markenartikel – real wie auch als NFT heiß begehrt

Seit Januar 2022 kooperiert Adidas mit Prada, mit dem Ziel ein ganz neues NFT-Projekt zu erschaffen. Kunden, die einen „Adidas Originals Into the Metaverse NFT-Zugang“ gekauft haben, bekommen damit eine offene Tür zu einer Plattform, die von den Anbietern als dynamisch und interaktiv beschrieben wird.

Adidas ist neben dieser Kooperation mit Prada in Sachen NFT auch Landbesitzer im Metaversum der Sandbox. The Sandbox ist übrigens die Nummer 5 wenn es um Umsatz durch NFTs geht. Das Unternehmen setzte (Stand Februar 2022) eine Summe von sagenhaften 387 Millionen US-Dollar um.

Bei der offenen Plattform OpenSea nahm Adidas 21 Millionen US-Dollar durch den Verkauf von 30.000 NFTs ein.

Avatare, die sich in der Sandbox aufhalten können jetzt mit luxuriösen Markensachen von Adidas auftreten. Zur Auswahl der Avatar-Bekleidung stehen Jogginghosen, Hoodies und Trainingsanzüge.

Natürlich dauerte es da nicht lange und andere Markenhersteller folgten Adidas ins Metaversum. Im Dezember 2021 kaufte Nike das Unternehmen RTFKT, welches auf virtuelle Turnschuhe spezialisiert ist.

Nike hat sich bereits 2019 in weiser Voraussicht seine „Cryptokicks“ patentieren lassen. Dahinter steht eine super Idee: Wer einen Sneaker von Nike erwirbt, der erhält zu dem physischen Schuh ein einzigartiges digitales Abbild in Form eines NFT. So bekommen Käufer ein zusätzliches Produkt, welches nicht wie das physische eine begrenzte Lebensdauer hat. NFTs haben eine unbegrenzte Lebenszeit und ihr Wert kann mit der Zeit steigen.

Mit NFTs sollen Fans aktiver bei ihren Lieblingsclubs oder Vereinen mitmischen

Bislang war die eher passive Rolle das Schicksal eines Sportfans. Das soll sich nun durch die neue NFT-Technologie endlich ändern. Zum Beispiel auf der Plattform „Chiliz“, wo der Fan durch den Kauf von Token die Option bekommt, an bestimmten Abstimmungen oder Umfragen teilzunehmen. Die Clubs Juventus Turin und der AC Milan beteiligen sich bereits an dieser neuen Art der Demokratie.

Eine weitere Option aus dem Sportbereich sind NFT-Sammelkarten mit herausragenden Inhalten aus der Sportvereinsgeschichte. Die NBA hat eine limitierte Auflage von besonderen Momenten in Form von NFT-Videos versteigert. Die Fans haben begeistert zugegriffen, bislang hat die NBA damit mehr als 500 Millionen Dollar eingenommen!

Die neue digitale Ökonomie dient auch dem Gesundheitswesen

Das digitale Gesundheitswesen ist auf medizinisch-wissenschaftliche Daten angewiesen. Universitäten, Forschungsinstitute, Hersteller von medizinischen Produkten, die komplette Pharmabranche und Techfirmen, sie alle brauchen diese Daten. Das Unternehmen Aimedis mit Sitz in den Niederlanden hat diesen Bedarf erkannt und eine eigene NFT-Plattform kreiert. Dort können medizinische Daten erworben werden.

NFT immer schön im Takt in der Musik

Auch für Musiker bieten NFTs eine Einnahmequelle und für Fans die Möglichkeit ihren Star zu unterstützen. Im Moment ziehen die Preise für Musik-NFTs stark an. Dabei handelt es sich um Starfotos, Videos, Songtexte und Audio-Aufnahmen. Als „Early Adopter“ lässt sich hier zur Zeit noch richtig gutes Geld verdienen.

Gaming im Metaverse der NFTs

Im Gaming-Universum etabliert sich gerade eine ganz neue Spielkonstruktion: PAY2Earn. Dahinter verbirgt sich die Möglichkeit für den Gamer, mit dem Spielen Geld zu verdienen. Damit wird die Welt des Gamings komplett auf den Kopf gestellt. Das Monetarisieren des Spiels war bislang E-Sportlern auf professioneller Basis und einigen bekannten Streamern vorbehalten. Die NFT-Games basieren auf der Blockchain-Technologie. Mindestens einen Token besitzt jedes NFT-Game. Dieser Token ist via offizielle Börsen wie eToro für den Handel freigegeben.

Star Atlas, Gold Fever und Ember Sword (Falls Du kein Gamer bist: Diese drei gehören zu den Big Playern im Gaming-Bereich.) haben für den Jahresbeginn 2022 bereits angekündigt, neue Spiele mit NFTs zu veröffentlichen.

Fazit

Das Metaversum mit den unendlichen Weiten der NFT-Chancen wird von manchen Experten mit der Erfindung des Internets verglichen. Es bleibt abzuwarten, ob es sich wirklich so revolutionär entwickeln wird. Die Anfänge sind mehr als vielversprechend und laden zum Investieren ein.